Bei Aerosolen handelt es sich um winzige Partikel, die unsichtbar in der Luft schweben. Jeder Mensch scheidet beim Sprechen, Husten, Singen oder einfach nur Atmen solche Partikel aus. Im Gegensatz zu größeren Tröpfchen sinken diese nicht direkt zu Boden. Stattdessen können sie in der Luft schweben und geringe Distanzen überwinden.

Deshalb ist es wichtig, diese Partikel in einer Mund-Nasen-Bedeckung aufzufangen und so eine Verbreitung einzudämmen. Ebenso spielt der Abstand eine Rolle. Denn sollten doch einmal kleinste Partikel im Aerosol mit Sars-COVID 2 (oder einem anderen Krankheitserreger: Grippevirus, andere Viren oder Bakterien aller Art) kontaminiert sein, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Abstand.

An der frischen Luft wehen die winzigen Teilchen schnell weg. Befindet sich ein Infizierter jedoch in einem schlecht belüfteten Raum, können sich seine mit Viren beladenen Aerosole in der Luft anhäufen. Je mehr Menschen sich in dem Raum aufhalten, je kleiner dieser ist und je länger das Treffen dauert, desto größer ist die Gefahr, dass jemand die Viren einatmet und sich ansteckt.

Lüften senkt also das Infektionsrisiko, indem es die Raumluft mit frischer Außenluft vermischt und die Konzentration der Aerosole reduziert.

Zumindest Angst vor der Außenluft muss niemand haben: „Es besteht nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine Gefahr, dass durch das Lüften Coronaviren aus der Außenluft in den Innenraum gelangen und eine Infektion verursachen können“, schreibt das Umweltbundesamt (UBA).

Warum muss man im Winter kürzer lüften als im Sommer?

Dass im Winter kürzer gelüftet werden muss, hat mit Physik zu tun und nicht mit Rücksicht auf das Temperaturempfinden der Menschen im Raum. Warme und kalte Luft besitzen eine unterschiedliche Dichte, die zu unterschiedlichen Druckverhältnissen führt. Das wirkt sich auf das Lüften aus: Durch ihre höhere Dichte drängt kalte Winterluft wesentlich schneller in einen warmen Raum als warme Sommerluft. Je größer also die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen sind, desto schneller tauscht sich die Luft aus.

Autor: Dr. Dennis Wolter

 

Quellen: Stellungnahme der Kommission Innenraumlufthygiene am Umweltbundesamt zu Sars-CoV-2, Spiegel Online